Ausbilder dringend gesucht: Immer mehr Kids sind im Wasser nicht sicher.
(djd). Diese Entwicklung kann dramatische Folge haben: Mehr als die Hälfte der Kinder (58 Prozent) sind noch keine sicheren Schwimmer, wenn sie die Grundschule verlassen. Die Zahl der Nichtschwimmer hat sich seit 2017 sogar verdoppelt. Dabei sind Kraulen, Tauchen und Co. nicht nur spaßige Freizeitaktivitäten, sondern lebensrettende Fähigkeiten. „Jedes Kind, das man ausbildet, ist eines, das potenziell nicht ertrinkt“, sagt Tanja Pingel, ehrenamtliche Schwimmausbilderin bei der DLRG. Doch um den Kleinen diese Sicherheit im Wasser zu geben, braucht es vor allem eines: Menschen, die bereit sind, sich am Beckenrand zu engagieren.
Engagement am Beckenrand.
Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft erfreut sich zwar eines großen Zuspruchs und zählte zum Jahresende 2023 erstmals mehr als 600.000 Mitglieder. Das sind jedoch längst nicht alles Aktive, die sich ehrenamtlich in der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, als Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst oder als Helfer im Bevölkerungsschutz einbringen. Gerade im Hinblick auf den Sommer, wenn viele Menschen an Seen und Strände strömen, werden diese Unterstützer jedoch dringend benötigt.
Unter www.dlrg.de finden sich alle Informationen rund um das Thema Schwimmausbilder. Dabei muss man keine Vorerfahrung haben – die Organisation qualifiziert alle Freiwilligen für ihre Aufgaben. Und die Tätigkeit ist auch persönlich eine Bereicherung, wie Tanja Pingel betont: „Es ist einfach das Schönste, das Strahlen in den Augen der Kinder zu sehen, wenn sie ohne Hilfe schwimmen können.“
Schwimmen lernen benötigt Zeit.
Allerdings braucht dies seine Zeit. „Viele Eltern glauben, dass Kinder nach zwei Schwimmstunden das Wasser sicher beherrschen“, erzählt die Expertin. „Aber so schnell geht das leider nicht.“ Schwimmen lernen sei ein Prozess, der Geduld und Übung erfordere. Das beliebte „Seepferdchen“ biete noch längst keine Garantie. Darum sollten Mütter und Väter ihre Kleinen im Wasser stets gut im Blick behalten. Gewisse Sicherheit gebe erst das Bronze-Abzeichen. Aber selbst danach ist regelmäßiges Schwimmen wichtig, weil man sonst an Fähigkeiten wieder verliert.
Foto: djd/DLRG/Daniel-André Reinelt